Besitzend, worauf wir nicht sitzen können, spiegeln wir uns den berauschenden Tanz der Welt vor, Zug um Zug versuchen wir uns durch das Leben dem Matt entgegen zu spielen, dem Matt als unserer Grenzlinie zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, zwischen Fülle und Leere.
Ein auffälliger Ohrensessel (er will besessen werden, auch wenn es aufgrund seiner Form nicht von vornherein klar ist, ob er zum bequemen Sitzen wirklich geeignet ist) steht vor einem Bildschirm. Dazwischen befindet sich ein Tisch, unter dessen Glasplatte in einer Vertiefung mit mit Spiegeln ausgekleideten Seitenflächen ein Schachbrett sichtbar ist, zu tief angeordnet, um wirklich bespielt zu werden. Das Spielfeld besteht gleichsam aus alter und neuer Religion: Fotoausschnitte alter Holzkirchen aus der Ostslowakei bilden die schwarzen Felder, Ausschnitte der spiegelnden Fassade des Guggenheimmuseums in chess chat bilden die weißen Felder.
Der Sessel möchte zum Schachspiel mit dem Bildschirm einladen, in dem sukzessive, gleich einer Vorspiegelung der weiten Welt, der Gang des Lebens Zug um Zug in zwei von den Bewegungen einer Traumtänzerin aus Hasengitter umrahmten Kurzfilmen dargestellt wird. Die beiden Filme stellen den Trott durch den Alltag bzw. das Vorüberziehen des Lebens gleich den Jahreszeiten dar. Neben dem Bildschirm ist hinter einem mit einer Vergrößerung der Schachbrett-Fotocollage versehenen Türchen ein Guckkasten angeordnet, in welchem man sein eigenes Grab betrachten kann. Während ein daneben hängender leerer Bilderhalter die mögliche Leere des Lebens symbolisiert, thront am Rande der Szene wie ein Pokal die Traumtänzerin, den Sieg im Schachspiel versinnbildlichend.
An den Wänden hängende Fotos von ausrangierten Zügen bzw. von einem vergangene Glorie einer Nebenbahn ausstrahlenden Bahnhof lassen das Matt erahnen, auf das alles hinausläuft - falls uns nicht der Tanz, von dem wir träumen, dazu verhilft, unsere Grenzen zu überwinden, auch wenn er das Ende des Schachspiels nicht aufzuhalten vermag!